Glossar: Unterschied zwischen den Versionen

Aus LFS Manual
Zur Navigation springenZur Suche springen
K (1 Version(en))
(kein Unterschied)

Version vom 10:23, 10. Nov 2006

© Allianz Media-Center http://www.allianz.de/f1

Abrieb Abnutzung der Reifenoberfläche. Beim Fahren reibt sich Gummi der Reifenoberflächeauf dem Asphalt ab. Der Abrieb wirdauch durch die Abstimmung des Rennwagensund die Beschaffenheit desAsphalts beeinflusst.

Abstimmung Auch Set-up genannt. Bezeichnet die allgemeine Fahrzeugeinstellung und beinhaltet alle veränderbaren mechanischen sowie aerodynamischen Teile (Radaufhängung, Flügel etc.).

Abtrieb Der Abtrieb (Englisch: downforce) bezeichnet die Kraft, mit der Autos auf den Boden gepresst werden. Er wird vom Unterdruck unter dem Boden des Autos sowie durch die Einstellung der Flügel an Front und Heck erzeugt und führt zu einer größeren Bodenhaftung. Zugunsten höherer Kurvengeschwindigkeiten wird dieser Effekt vor allem auf langsameren Strecken genutzt.

Aerodynamik Wissenschaft, die sich mit dem Verhalten von Luftströmungen beschäftigt. Man versucht dabei möglichst viel Abtrieb beziehungsweise Anpressdruck bei möglichst wenig Luftwiderstand zu erreichen.

Airbox Bei Formelwagen der Lufteinlass hinter dem Kopf des Fahrers. Durch die Airbox wird die für den Verbrennungsvorgang benötigte Luft zum Motor geleitet.

Anpressdruck Bezeichnet die Kraft, mit der ein Rennauto durch seine aerodynamischen Teile wie zum Beispiel Heck- und Frontflügel auf die Straße gepresst wird. Der Anpressdruck hat erhebliche Auswirkungen auf die Höchst- und Kurvengeschwindigkeiten.

Anstellwinkel Winkel, der angibt, wie die Flügel bei der Abstimmung des Wagens geneigt werden – je steiler der Winkel, desto größer der Abtrieb.

Auslaufzone Die Auslaufzonen werden vor allem in schnellen Kurven eingerichtet. Kommt ein Auto von der Strecke ab, soll es möglichst stark abgebremst werden, ohne sich zu überschlagen. Daher werden in den möglichst breiten Auslaufzonen Kiesbetten angelegt. Der Kies baut die Geschwindigkeit ab und verringert so die Wucht, mit der das Auto eventuell auf die Reifenstapel prallt. Die Alternative: Auslaufzonen aus Asphalt, auf denen der Fahrer eine bessere Kontrolle über das Auto behält.

Blistering Blasenbildung des Reifens, verursacht durch Überhitzung. Negative Folge ist ein Nachlassen des Grips.

Bodeneffekt Entwicklung aus den 70er Jahren Durch eine spezielle Form des Unterbodens entsteht ein Unterdruck, durch den das Fahrzeug auf die Strecke gepresst wird.

Bodenfreiheit Abstand zwischen Wagenboden und Fahrbahn.

Boxengasse Die Boxengasse (Englisch: Pit Lane) befindet sich direkt vor den Boxen. Auf ihr werden während des Rennens die Boxenstopps durchgeführt. Es gilt ein Geschwindigkeitslimit von 80 km/h.

Bremsbalance Um eine bessere Balance beim Bremsen zu erreichen, kann die Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse vom Fahrer auch während des Rennens mit einem Drehknopf am Lenkrad verändert werden.

Bremsen Die Bremsen werden aus Karbon hergestellt. Zwei Bremsklötze und höchstens sechs Kolben pro Rad sind erlaubt. Die Bremssättel müssen aus einer Aluminiumlegierung bestehen. Nicht verwendet werden dürfen Kühlflüssigkeit, ABS und servo-unterstützte Bremsen. Bei einer Vollbremsung aus 200 km/h steht ein Formel-1-Auto innerhalb von 55 Metern bzw. nach 1,9 Sekunden. Dabei wirken Verzögerungskräfte von bis zu 5g – der Fahrer muss das Fünffache seines Eigengewichts aushalten.

CFK Unter diesen Sammelbegriff fallen Kohlefaserverbundwerkstoffe wie Karbon oder Kevlar, die sich in Verbindung mit Epoxidharzen durch eine hohe Steifigkeit und Festigkeit bei sehr geringem Gewicht auszeichnen. Aus ihnen wird zum Beispiel das Monocoque von Formelwagen gefertigt.

Chassis Zentraler Teil von Formelwagen. Herzstück des Chassis ist das Monocoque. Mit dem leichten und zugleich extrem stabilen Monocoque sind alle anderen Komponenten verbunden. Es wird aus einem Verbundwerkstoff aus Kohlefasern und Epoxidpolymer hergestellt, der in Sandwich-Bauweise mit Aluminium- und Nomex-Waben zu einer Schalenstruktur verbunden wird. Der Prozess des Formens und Verbindens erfolgt im so genannten Autoklav unter bestimmten Druck- und Wärmebedingungen.

Cockpit Bezeichnet den Arbeitsplatz des Rennfahrers.

Differenzial Ausgleichsgetriebe, das zwischen die Antriebsräder geschaltet wird, um bei einer Kurvenfahrt die Drehzahlunterschiede zwischen kurvenäußerem und kurveninnerem Rad auszugleichen.

Diffusor Luftauslass am unteren Autoheck, der einen großen Einfluss auf die aerodynamischen Eigenschaften hat. Das nach hinten hochgezogene Leitwerk sorgt für kontrollierten Luftstrom am Unterboden, erzeugt dabei Unterdruck und damit Abtrieb.

Drehmoment Entsteht im Motor durch den Verbrennungsdruck, der über Kolben und Pleuel auf die Kurbelwelle einwirkt. Das maximale Drehmoment ist ein Gradmesser für die Durchzugskraft und die Elastizität des Motors sowie das Beschleunigungsvermögen eines Rennautos.

ECU Abkürzung für Electronic Control Unit. Die Steuereinheit, die alle elektronischen Vorgänge in einem Wagen steuert.

Elektronische Bremse Von der FIA diskutiertes System, das statt des Safety Cars zum Einsatz kommen könnte. Dabei würden die Autos durch ein elektronisches System direkt von der Rennleitung eingebremst.

Endplatte Senkrechte Begrenzungsfläche am Flügel, die einen günstigen Einfluss auf die Luftströmung hat.

Fliehkraft Auch g-Kraft (G-Force) genannt. Bezeichnet die Erdbeschleunigung und die Kraft, die einen Wagen in der Kurve nach außen drückt. Gemessen in g (1g entspricht 9,81 Meter pro Sekunde im Quadrat). Fliehkräfte wirken auf Fahrzeug und Fahrer definitionsgemäß nur in Kurven, bei Brems- und Beschleunigungsvorgängen treten vergleichbare Belastungen auf.

Flügel Feste und bewegliche Flächen am Rennwagen, die den Anpressdruck auf die Straße erhöhen sollen. Die Flügel dienen dazu, das Auto fester auf den Boden zu drücken. Die Kunst der Flügeleinstellung liegt darin, den besten Kompromiss zwischen Höchstgeschwindigkeit auf Geraden (wenig Abtrieb) und optimalem Kurvenverhalten (viel Abtrieb) zu finden.

Gang Als Gang wird eine Fahrstufe mit einem bestimmten Über- oder Untersetzungsverhältnis bezeichnet.

Graining Wenn Reifen bei Überbeanspruchung Zersetzungserscheinungen aufweisen, zerbröselt die Gummimischung. Dies wird als Graining bezeichnet. Negative Auswirkung ist ein Nachlassen des Grips.

Grip Der Grip bezeichnet, wie sehr das Auto am Boden haftet und wie sich das auf die Geschwindigkeit in den Kurven auswirkt. Viel Grip bedeutet eine hohe Geschwindigkeit in den Kurven. Hauptfaktoren für den Grip sind die Aerodynamik, der Abtrieb, den das Fahrzeug produziert und die Reifeneigenschaften. Ein Fahrzeug ohne Grip fängt an zu rutschen oder kommt ins Schleudern.

Ground Effect Anpressdruck, der durch einen aerodynamisch geformten Unterboden entsteht.

Gurney Schmale, austauschbare Abschlusskante eines Flügels.

Haarnadel Enge 180-Grad-Kurve. Die bekannteste Haarnadel ist die ehemalige Loews-Kurve in Monaco, die heute wieder Grand Hotel heißt.

Heizdecke Reifen haben eine Betriebstemperatur, um optimale Leistung zu bringen. Damit diese Temperatur schnell erreicht wird, heizen spezielle Decken die Räder vor. Sind die Reifen zu kalt, bauen sie nicht genug Haftung auf. Sind sie zu heiß, verschleißen sie schnell.

Ideallinie Gedachte Linie, auf der die Rennstrecke am schnellsten durchfahren werden kann.

Karbon Aus dem Kohlefaser verstärkten, extrem widerstandsfähigen Epoxidharz (auch CFK genannt) wird zum Beispiel das Monocoque des Rennwagens hergestellt, das sich durch eine hohe Steifigkeit und Festigkeit bei sehr geringem Gewicht auszeichnet.

Kerbs Überhöhte Randsteine als Fahrbahnbegrenzung vor, nach und in Kurven oder Schikanen. Durch die Kerbs wird mehr Sicherheit erreicht, da die Fahrer Tempo drosseln müssen, wenn sie darüber fahren.

Kevlar Kunstfaser mit extrem hoher Zugfestigkeit und Zähigkeit. Wird mit Epoxidharz zu einem Verbundwerkstoff kombiniert, der eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht aufweist.

Kiesbett Gesicherte Auslaufzone einer Rennstrecke, in der ein von der Strecke abgekommener Wagen stark abgebremst wird.

Leitplanke Streckensicherung an Stellen, wo zu wenig Platz für Auslaufzonen ist.

Lenkrad Die Schaltzentrale des Rennwagens. Dort sind alle wichtigen Bedienelemente, Signalleuchten und Anzeigen angebracht. Aussehen und Anordnung werden auf jeden Fahrer abgestimmt.

Monocoque Die „Lebens-Versicherung“ der Fahrer. Bedeutet im französischen Wortlaut „einschalig“. Aus dem Kohlefaser-Verbundwerkstoff Karbon in Schichtbauweise gefertigte Sicherheitszelle, die eine schützende Hülle um den Fahrer bildet. Außerhalb des Monocoques sind die Elemente der „Knautschzone“ angebracht, die bei einem Aufprall Energie absorbieren.

Nase Frontpartie von Formel Wagen.

Pole Position Erster Platz in der Startaufstellung des Rennens, gebührt dem Schnellsten des Qualifyings.

Pull-Rod Teil des Fahrwerks: Aufhängungsanordnung mit Zugstreben.

Push-Rod Teil des Fahrwerks: Aufhängungsanordnung mit Schubstreben.

Qualifying Im Qualifying wird die Startaufstellung für das Rennen ermittelt. Der Fahrer mit der schnellsten Rundenzeit qualifiziert sich für den besten Startplatz, die Pole Position.

Querlenker Verbindungsstelle zwischen den Rädern und dem Chassis. Querlenker werden im rechten Winkel zur Längsachse des Autos montiert. Die schwenkbaren Röhren, die inzwischen auch aerodynamische Bedeutung haben, müssen aus extrem widerstandsfähigen Materialien bestehen.

Reifenstapel Gehören seit 1981 zur Pflichtausstattung von Rennstrecken. Die Reifenbarriere besteht aus zwei bis sechs Reihen herkömmlicher Autoreifen, die miteinander verschraubt und durch Gummibänder verbunden sind. Dadurch wird eine optimale Absorption der Aufprallenergie erreicht.

Re-Start Neustart eines zuvor abgebrochenen Rennens.

Roll-Out Erste Testfahrt eines neuen Rennwagens, meistens unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Scallops Kleine Leitflächen, die an die Karosserie montiert werden, um die Aerodynamik zu verbessern.

Scheitelpunkt Der Punkt, an dem die Ideallinie den inneren Kurvenradius berührt.

Schikanen Enge Kurven, die von den Rennveranstaltern aus Sicherheitsgründen auf geraden Strecken angelegt werden. Fahrer werden so gezwungen, die Geschwindigkeit zu reduzieren.

Set-up Beschreibt die verschiedenen Möglichkeiten, ein Auto auf die Gegebenheiten der jeweiligen Strecken anzupassen.

Skid Block Am Unterboden des Rennwagens montierte Platte aus Kunststoff oder Holz. Sie soll aus Sicherheitsgründen einen zu starken Ansaugeffekt und damit zu hohe Geschwindigkeiten vor allem in den Kurven verhindern. Außerdem ist sie ein Schutz für den Unterboden.

Slicks Profillosen Reifen die dank einer größeren Lauffläche mehr Grip bieten.

Slipstream Unterdruck, der hinter dem Heck eines Autos durch die Luftströmung erzeugt wird. Der Slipstream ermöglicht das Fahren im Windschatten.

Speed-Limiter Der Tempomat kommt in der Boxengasse zum Einsatz. Er drosselt das Tempo auf 80 km/h.

Stabilisatoren Dreh- oder Torsionsstäbe, die die rechte und linke Radaufhängung elastisch miteinander verbinden. Die so genannten „rollbars“ dienen der Verringerung der Rollbewegung des Fahrwerks über die Längsachse und sorgen für ein präziseres Fahrverhalten bei Lastwechseln.

Tank Der Kraftstofftank ist eine faserverstärkte Hülle, die bei Deformationen flexibel nachgibt.

Telemetrie Möglichkeit, eine Vielzahl von Daten, etwa von Fahrwerk und Motor, im Rennwagen zu messen und an die Boxen zu senden. Dort werden die Daten ausgewertet, um Defekte (etwa den Verlust von Bremsflüssigkeit oder einen schleichenden Plattfuß) frühzeitig zu erkennen und die Abstimmung des Autos verbessern zu können.

Traktion Bezeichnet die Fähigkeit eines Rennfahrzeugs, seine Motorkraft auf die Straße zu bringen.

Traktionskontrolle Elektroniksystem, auch Antischlupfregelung genannt. Über Sensoren erkennt es das Durchdrehen der Räder und drosselt daraufhin automatisch die Motorleistung. Das garantiert eine optimale Beschleunigung vor allem beim Start, ausgangs einer Kurve und auf nasser Piste.

Übersteuern Das Fahrzeug schiebt sich über die Hinterräder aus der Kurve, das Heck droht auszubrechen. Der Fahrer muss, um durch die Kurve zu kommen, weniger einlenken als es dem Kurvenradius entspricht oder bei starkem Übersteuern sogar gegen den Kurvenverlauf lenken.

Unterboden Die aerodynamisch gestaltete Unterfläche eines Rennwagens erzeugt einen Luftstrom, durch den unter dem Fahrzeug ein Unterdruck entsteht, der für eine bessere Bodenhaftung sorgt.

Untersteuern Das Fahrzeug schiebt sich über die Vorderräder aus der Kurve. Der Fahrer muss, um durch die Kurve zu kommen, mehr einlenken, als es dem Kurvenradius entspricht.

Ventile Die Aufgabe der vom Motor gesteuerten Ventile ist es, die Ansaug- und Ausstoßwege zum richtigen Zeitpunkt zu öffnen oder zu schließen und so die Gase in den Brennraum ein- bzw. auszulassen. Ein Ventil besteht auf einem Schaft und einem Teller.

Verbremser Wenn der Pilot so stark bremst, dass die Vorderräder blockieren, spricht man von einem Verbremser. Bei blockierten Vorderrädern ist das Lenken praktisch unmöglich. Außerdem werden die Reifen angegriffen. Kommt es sogar zu einer Unwucht, spricht man von einem Bremsplatten.

Windschatten Auch Slipstream genannt. Durch die Luftströmung wird hinter dem Heck eines Rennwagens ein Unterdruck erzeugt. In diesem Windschatten hat ein folgendes, schnelleres Fahrzeug die beste Position zum Start eines Überholvorgangs.

Winglet Zusatzflügel, der kurz vor dem Hinterrad an der Karosserie liegt.

Yellow Englische Kurzbezeichnung für die Gelbe Flagge, mit der den Fahrern von den Streckenposten eine Gefahrensituation signalisiert wird.

Zeitstrafe Damit wird ein Fahrer für einen Regelverstoß im Rennen bestraft. Der Pilot muss innerhalb der folgenden Runden durch die Boxengasse fahren. Dort darf er nicht anhalten, um beispielsweise Reifen zu wechseln oder zu tanken. Mit An- und Abfahrt verliert der Bestrafte wertvolle Zeit. Erfolgt die Strafe in den letzten Runden, werden zur Endzeit Sekunden hinzu addiert.

Zylinder Bauelement im Motor, in dem die Kraft erzeugt wird. Im Zylinder findet die Auf- und Abbewegung des Kolbens sowie die Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemischs statt.